Die Grundvoraussetzung für eine Verbindung zwischen Mensch und Pferd ist dessen gegenseitiges Einverständnis auf der Grundlage von Vertrauen und Respekt!!! Das bedeutet: Das Pferd muss ohne Zwang mitarbeiten wollen. Diese Verbindung ist anfangs wie eine Kameradschaft, die im fortgeschrittenen Stadium in einer wahren Freundschaft münden kann. Diese Beziehung ist stets zu fördern und zu pflegen.
Der Abschluss einer Arbeitseinheit sollte für das Pferd mit einem guten Gefühl enden. Ab diesem Punkt an, muss es sich frei und ungezwungen bewegen dürfen. Es muss auch wissen, dass keine weitere Arbeit mehr zu erwarten ist. Weiterhin sollte es noch so frisch sein, dass man jederzeit weiter machen könnte.
Respektiere den Charakter deines Pferdes. Lieber ein Charakterpferd, welches durch seinen natürlichen Charm und sein glänzendes Auge besticht, als ein abgerichtetes Pferd, welches zwar Höchstleistung erbringt, aber dem Betrachter keinen schönen Anblick bereitet und diesen nicht verzaubert.
Was gut und harmonisch ausschaut und sich geschmeidig anfühlt, wird auch gut sein. Du bist auf dem rechten Weg, wenn Du gutes Reiten mit einem feinen Gefühl verbinden kannst."
"Der Reiter sollte stets an seiner Koordination, Kommunikation, Balance und seinem Gefühl arbeiten. Die eigene Körperhaltung hat einen sehr bedeutenden Einfluss auf das Pferd. Wenn das Pferd sich freiwillig dazu entschließt, seinem Reiter zu folgen, kann er das Pferd auch ohne Hilfsmittel z.B. mit seiner Körpersprache führen.
Wenn man selber anspannt ist, oder nach einem anstrengenden Tag den Kopf nicht frei hat, sollte man sich ganz genau überlegen, was man an diesem Tag mit seinem Pferd macht. Ein Pferd reagiert sehr sensibel auf die eigene Stimmung, die der Reiter ausstrahlt. Es verhält sich wie ein Spiegelbild. Ist man angespannt, überträgt sich das auf das Pferd. Man sollte auch Bedenken, dass es möglich sein kann, dass das Pferd ähnliche körperliche Symtome/ Bewegungen oder Verspannungen wiederspielgeln können, die ihre Reiter z.B. als Handycap mit sich bringen.
Man muss auch damit rechnen, dass Übungen zum Beispiel auf der einen Seite besser klappen, als auf der anderen Seite. Das Pferd hat eine "natürliche Schiefe". Dies verhält sich wie beim Menschen, mit dem Rechts- bzw. Linkshänder. Neue Übungen fallen dem Pferd auf seiner "Schokoladenseite" oft leichter, daher kann man hier das Pferd leichter Motivieren, neues auszuprobieren. Die schwächere Seite hingegen sollte mit Bedacht gestärkt werden, ohne das Pferd zu überlasten. Da dies sehr schnell der Fall sein kann, könnte das Pferd dann dazu neigen, in unerwünschte Ausweichhaltungen oder -bewegungen zu verfallen.
Messen Sie niemals ihre Kräfte mit dem Pferd. Es kann für Pferd und Reiter gefährlich werden, zumal das Ergebnis stets abträglich sein wird. Suchen Sie nach der Ursache des Widerstandes. Schmerzauslösende Faktoren sind zu beseitigen. Dies könnten z.B. Gelenk- und Wirbelblockaden, unpassende Sättel, Fehlstellungen, Hufprobleme oder zu scharf wirkende Gebisse sein. Widerstand kann sich durch Behebung der Ursache, Ruhe, Gelassenheit, Geduld und richtiger Kommunikation auflösen."
Es ist kann sinnvoller sein, die Grundlagen zu trainieren und die Kommunikation zu verfeinern, als die eigentliche Übung an sich zu perfektionieren.
Bei der Bodenarbeit ist die eigene Körpersprache in Verbindung mit einer positiven Aura von großer Bedeutung. Hier sehe ich das Hilfsmittel, die Gerte, als eine sinnvolle Ergänzung an. Das Pferd darf keine Angst vor der Gerte haben. Man sehe die Gerte als eine Unterstützung bezüglich der eigenen Körpersprache an. Bei einer solchen Arbeit kann man sie in Abhängigkeit des Charakters des Pferdes folgendermaßen sinnvoll einsetzen:
z.B.
Ein jedes Entgegenkommen des Pferdes, quasi jede positive Reaktion auf die feinen Hilfen des Reiters sind zu belohnen, da dies zu einem motivierten Pferd führen kann. Man sehe es als Ziel an, diese Hilfen mit der größtmöglichen Sanftmut zu erteilen, um ein fleißiges und "vorwärts gehen wollendes " Pferd zu fördern. Der Energiefluss, den das Pferd für die Bewegung benötigt, sollte nicht gestört werden. Ein bedachter Reiter wird diese Energie nutzen. Wenn das Pferd dies auch wirklich ohne Widerstand zulässt, dass der Reiter darauf Einfluss nehmen darf, dann ermöglicht dies eine besonders feine Hilfengebung, mit dem Potenzial des Zusammenwachsens zu einer Einheit. Dies bitte nicht mit einem eiligen Pferd verwechseln.
Warum wir von unseren Kindern lernen können? Sie handeln instinktiv, je nachdem in welcher Situation sie sich befinden, sie lassen ihr
Bauchgefühl sprechen.Tiere spüren diese "ehrlichen" Gefühle sehr gut.
Vermutlich haben einige Menschen im Laufe ihres Lebens verschiedene Erfahrungen gemacht, die dazu führen könnten, dass sie sich anders verhalten, als wie sie in Wirklichkeit empfinden, oder was sie
nach "außen hin" ausstrahlen. Diese Widersprüchlichkeit spürt das Pferd sofort. Dies kann beim Pferd zu einem zögerlichen oder unsicheren Verhalten führen. Diese Aura kann von Tag zu Tag
unterschiedlich sein. Werden wir uns unserer Aura bewusst, welche wir tagtäglich ausstrahlen, und helfen somit dem Pferd, uns leichter zu verstehen.
Lernen wir von unseren Kindern!
Auch auf die Gefahr hin, dass dies vielleicht etwas philosophisch klingen mag, und nur für einen begrenzten Personenkreis verständlich sein wird, sage ich, dass nicht immer der Weg der Rechte ist den "alle" gehen, weil dieser leichter erscheint. Dies bedeutet noch lange nicht, dass dies der "richtige" Weg ist.
Das Vertrauen deines Pferdes musst Du Dir erarbeiten und verdienen. Erst wenn Dir dein Pferd sein Vertrauen geschenkt hat, wird es auch in für ihn beängstigende Situationen zu Dir stehen. Schärfere Gebisse können in diesen Situationen die Reaktion eines Pferdes als Fluchttier auf Dauer nicht verhindern. Dies zu glauben könnte sich als Trugschluss erweisen. Das Pferd wird versuchen sich dem Schmerz des schärferen Gebisses zu entziehen. Sollte das Pferd in bestimmten Situationen dennoch ängstlich reagieren, dann gehe als ein "gutes Leittier" voran und zeige ihm, dass davon keine Gefahr ausgeht. Sollte es Dir nicht freiwillig folgen ist das Vertrauen noch weiter auszubauen.