Zeigt einen Maßsattel für mein Pferd. Ich habe mich bewusst für einen flachen Sitz entschieden. Ich wiege ca. 70 Kg und bin 186 cm groß. Aufgrund meiner Oberschenkellänge habe ich mich für die Sitzgröße 18 Zoll entschieden. Dieser Sattel ist ein Monoblattsattel mit aktivem Twist. Er hat keine Pauschen, lediglich eine kleine und sehr weiche Umpolsterung der vorderen Gurtstrupfe, um den Trapezmuskel nicht einzuschränken. Ich finde diese meist punktuell zu weit vorne einwirkenden Gurtaufhängungen recht ungünstig. Der Unterschenkel des Reiters hat dadurch zwar mehr Platz, aber der Komfort des Sattels für das Pferd nimmt in diesem Maße ab. Ich habe mit den farblichen Skizzierungen die gewünschte Position der Strupfen und des Gurtes eingezeichnet. Aber man sieht an diesem Beispiel, dass dies nicht möglich ist, wenn die Gurtaufhängung und die Gurtung nicht aufeinander abgestimmt sind.
Die Gurtaufhängung sollte daher so ausgelegt sein, dass sie die Strupfen in die Richtige Lagen bringen können. Hier sind laufende Gurtaufhängungen von Vorteil, die sich unter den Sattel bestmöglich gleichmäßig verteilen können, um die Strupfen somit besser platzieren zu können. Der Gurt sollte so angelegt werden, dass der Ellenbogen des Pferdes nicht eingeschränkt wird und lang genug sein, dass er das Pferd bestmöglich abdeckt. Wenn man nun die Gurtstrupfen mit der Sattelgurtlage vergleicht, sollten keine ungünstigen Zugkräfte wirken. Sie sollten gleichmäßig auslaufen. Je besser diese senkrecht auslaufen können, umso weniger ungünsige Zugkrüfte wirken ein, die den Sattel z.B. nach vorne oder hinten ziehen. Ist dies nicht der Fall, sollte die Ursache abgestellt werden.
Zeigt, einen Sattel, der für dieses Beispiel in einer zu weit vorne liegenden Gurtlage gegurtet wurde. Selbst wenn man recht fest angurten würde, würde dieser Sattel so immer wieder dazu neigen nach vorne zu rutschen, wenn er in der Kammer so weit gewählt wird, dass das Pferd ausreichend Platz im Berech um den Trapezmuskel und Widerrist hat. (Zu fest angegurtete Pferde könnten beim Pferd Atemprobleme auslösen). Würde man nun dieses Vorrutschen durch eine zu enge Kammer kompensieren wollen, wird es nicht lange dauern, bis erste Teile vom Trapezmuskels/ langen Rückenmuskels darunter Schaden erleiden könnten. An diesem Beispielbild könnte die Sattelunterlage noch etwas mehr und gleichmäßiger aufgepolstert werden, damit der Sattel im Sinne der besseren Balance vorne etwas "angehoben" wird. Die Strupfenpostiton lässt sich nicht an jedem Sattel verändern. Es gibt bereits sinnvolle Sattelgurtvarianten, die hier stabilisierend unterstützen.
Zeigt einen Fellsattel
zeigt einen Lederbaummaßsattel
Filzsattel
Unten aufgeführtes Video: Filzsattel
Folgende Kriterien sollte ein guter und passender Sattel erfüllen:
Nun möchte ich noch einige Erfahrungen diesbezüglich anbringen:
Wenn ein Pferd bereits atrophierte Muskeln hat, werden diese sich nicht ausbilden, wenn der Sattel sprichwörtlich in diese "Mulde eingearbeitet" wird!
Hier sollte man den Sattel an der ursprünglichen Rückenform (gesunder und korrekt bemuskelter Rücken) des Pferdes anpassen. Die fehlenden Muskeln sollten anfangs durch eine besonders weiche und flexible Polsterung ersetzt werden.
Aber auch eine weiche Satteldecke bei einem passenden Sattel ist von Vorteil, da das Pferd in der Bewegung aufrundet. Eine solche Sattelunterlage kann als ein sogenannter Platzhalter sehr gute Dienste erweisen.
Wenn man sich nun der Problematik bewusst geworden ist, und seinem Pferd etwas gutes tun will, dann sind zu dem passenden Sattel, den richtigen Hufen, der richtigen Haltungsform etc. die sinnvolle Bodenarbeit und die gemütlichen Schrittausritte ohne Zwang eine sinnvolle Ergänzung.
Wir sollten uns wieder daran gewöhnen, dass gerade und breite Rücken die gesünderen sind, statt die durchbogenen mit atrophierten Muskeln und hohen Risten.